Installationen sind in Lilli Elsners Werk ein komplexer, raumgreifender Bereich. Dabei korrespondieren einzelne Skulpturen direkt mit den Bildern. Hier in der Internetpräsentation wird nur eine beispielhafte, kleine Facette visualisiert. Auch aus Urheberschutzgründen erfolgt eine umfangreiche Dokumentation der Installationen und Skulpturen nur auf Anfrage.
„Ich glaube an die Utopie von Freiheit.
Sicher bin ich mir, dass diese Utopie in Kombination mit Kunst zu einer Kraft wird, die unaufhaltbar ist.“
Lilli Elsner
Die Installation „Schiefe Ebene – flügellos“ ist Träger einer Interessenkollision zwischen Markt, Umwelt, Energieeffizienz, Klimaschutz, Mobilitäts-und Konsumbedürfnissen, sowie Handlungs-, Gestaltungs- und Mitbestimmungsräumen.
Die Installation „Schiefe Ebene – flügellos“ stellt das globale Primat der alles beherrschenden technophilen Zukunftsorientierung, bei der die profitorientierte Verteilungsmacht zur übergeordneten Autorität wird, in Frage.
Notwendige ökologische Evolutionsbeschleunigung wird zum Sehnsuchtsziel.
Atelier Lilli Elsner
Schiefe Ebene – flügellos, Installation 2023, patiniert (unendlich erweiterbar, Innen- und Außenbereich)
Schiefe Ebene – flügellos, Ausschnitt aus der Installation 2022
Lilli Elsners Kunst findet nicht harmonische Ganzheitserkenntnisse, sondern sie sucht Erprobungsräume, Umbrüche, ungenutzte Zwischenräume, sie sucht unter der Oberflächenhaut das Verborgene.
Lilli Elsners Installationen sind Kunst im Spannungsfeld von Markt, Verteilungsungerechtigkeit, Ressourcenintensität und Produktivitätsmaximierung. Die digitale, globalisierte, durchkommerzialisierte Konsumgesellschaft provoziert dabei künstlerische Transfomation.
Die Installation „Die Flüsse beeilen sich“ aus dem Jahr 2020/21, bestehend aus einem fünf Meter langen Kanu, welches eine Wand aus mehreren hundert Benzinkanistern durchbricht, symbolisiert die Interessenkollision zwischen Markt und Freiheit.
Aktuell wirkt die Installation „Die Flüsse beeilen sich“ wie die Hand in der Wunde, verursacht durch die politische Dominanz von treibstoffbasierter Entscheidungssteuerung in einer dramatischen Kriegssituation.
Die Betrachtung von Lilli Elsners Kunst provoziert die Debatte über den Konflikt zwischen Markt, Umwelt, Nachhaltigkeit, Individualismus und Gemeinsinn – den Konflikt von Ansprüchen zwischen wirtschaftlicher und sozialer Infrastruktur.
Die Installation steht als Metapher für Entgrenzung, Ökonomie und Technik als fortschrittsoptimistische Antriebskräfte. Dabei wird die Installation zum Transformationsort – das durchbrechende Kanu – zum Träger eines Erregungskreislaufs mit der Hoffnung auf emanzipatorische Befreiung.
Atelier Lilli Elsner